Sind wir als Unternehmen agil? ist eine Frage, die wir uns auch bei Rupp gestellt haben. Das Ergebnis unserer Überlegungen: Ja, wir sind agil, aber bei uns heißt es „einfach mal anfangen und im Tun Erkenntnisse sammeln“. Das ist bei uns in den Köpfen. Alle großen Innovationen basieren auf dieser Vorgehensweise. Man denke nur an Edison und seine Glühbirnen.
Für Sebastian Rupp ist Agilität das Gegenteil von Trägheit. „Wenn es funktionieren soll, muss der Rahmen allerdings gut gesteckt sein“, sagt er. „Diesen bildet ein gemeinsames Leitbild, ein gleiches Denken und natürlich ist auch Nachhaltigkeit notwendig. Ausprobieren alleine reicht nicht. Wir müssen die Dinge auch ins Ziel bringen.“ Zur Agilität gehört für Rupp auch die fachübergreifende Zusammenarbeit, denn viele Probleme lassen sich nur lösen, wenn zur eigenen Expertise noch anderes Fachwissen hinzukommt.
Bessere Lösungen im Team
„Das können fachübergreifende Teams aus dem Unternehmen sein, aber auch ein Team, in dem der Kunde, ein Lieferant und wir zusammenarbeiten“, erklärt Andreas Rupp „Wir sind überzeugt, dass gute und schnelle Lösungen am besten im Austausch und direkt gewonnen werden.“ Vor kurzem gab es so einen Fall. Ein Teil konnte nicht so gefertigt werden, wie es sich die Konstrukteure eines Kunden vorgestellt hatten. Auf Initiative von Rupp setzten sich Fachleute des Kunden, der Materiallieferant und Spezialisten aus dem Rupp-Werkzeugbau an einen Tisch. Es wurden Ideen ausgetauscht, die Machbarkeit geprüft, Verbesserungen eingebracht. „Innerhalb von vier Stunden hatten wir eine Lösung, mit der alle zufrieden waren. Besonders gefreut hat uns, dass der Materialexperte letztlich den gleichen Kunststoff vorschlug, den auch wir vorgeschlagen hatten. Als der Kunde dann noch sagte, jetzt könne er wieder ruhig schlafen, war der Tag für uns ein „Super-Tag“, sagt Andreas Rupp.
Selbstverantwortung braucht Anstöße
Andreas und Sebastian Rupp sind sich bewusst, dass sie von ihren Mitarbeitern viel verlangen. „Es ist einfacher, Anweisungen auszuführen als die Dinge selbst zu organisieren und die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass es funktioniert“, sagt Andreas Rupp. „Wir haben als Geschäftsführung die Aufgabe, die Dinge anzustoßen. Es funktioniert vielleicht nicht immer sofort, aber die Mitarbeiter sammeln Erfahrungen und erkennen die Vorteile dieser Arbeitsweise für sich, das Unternehmen und seine Kunden.“
Für Sebastian Rupp ist noch ein anderer Aspekt wichtig: „Gleichzeitig müssen die internen Prozesse systematisch und standardisiert ablaufen. Nur dann können die Funktionsbereiche optimal zusammenarbeiten und gute Entscheidungen für den Kunden treffen. Solche Prozesse verringern auch die Gefahr, dass zum Beispiel Optimierungsschlaufen vergessen werden. Prozessen zu folgen, spart später Zeit.“
Agilität, so Andreas Rupp, sei letztlich die beste Möglichkeit, das Unternehmen weiterzuentwickeln. „Je innovativer wir sind, desto innovativer sind die Kunden, die wir gewinnen“, ist er überzeugt. „Sie fordern uns und sie erkennen unsere Leistung an.“ Patrick Tzschach, Leiter Werkzeugbau, ergänzt: „Wir wollen für unsere Kunden beweglich sein. Wenn sie uns Außergewöhnliches zutrauen, unsere Kreativität und unser Fachwissen herausfordern, gibt uns das einen enormen inneren Antrieb.“