Vernetzung innen und außen

Was bedeutet Vernetzung?
Viele Unternehmen schmoren im eigenen Saft. Das möchten wir bei Rupp nicht tun. Wir sind dankbar für Anregungen von außen, denn daraus können wir immer etwas für uns und die Entwicklung unseres Unternehmens mitnehmen. Unsere Kunden und Lieferanten, Unternehmer aus anderen Branchen, Messen und Fachveranstaltungen helfen uns dabei, ein besseres Unternehmen für unsere Kunden zu werden.

Im Juni habe ich die Messe „Automatica“ in München besucht. Leitthema war in diesem Jahr „Zukunft 4.0“ mit den Themen Digitalisierung, Arbeit 4.0 und Robotik. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Robotern sowie Kommunikation und Vernetzung haben mich fasziniert. Mir wurde klar, wie sehr beides die Arbeit in Unternehmen erleichtern und verändern wird. So zeigte zum Beispiel die Firma Knapp ein Schuttle-System, dessen Roboter-Fahrzeuge selbstständig durch die Hallen fahren, standardisierte Kisten von den Förderbändern der Produktion abholen und an den richtigen Lagerplatz bringen. Im Logistikbereich haben wir hier mit unserer neuen Lagerhalle, Barcodes und dem Routenzug schon einiges getan.

Solche Systeme machen jedoch nur Sinn, wenn der Weg der Produkte durchgängig vernetzt ist, vom Auftragseingang bis zur Auslieferung. Bei Rupp verfügen wir bereits über Systeme, die eine solche Vernetzung möglich machen. Wir müssen sie jedoch noch besser nutzen, damit wir dem Ziel Losgröße 1 immer näherkommen. Unsere Maschinen wissen, was sie zu tun haben, sie arbeiten bereits materialoptimiert und der gesamte Produktionsprozess wird per EDV überwacht. Wo wir besser werden müssen, sind die Rüstzeiten und die Logistik.

Sich selbst steuernde Systeme
Im Moment arbeiten wir an der Rüstzeitoptimierung. SMED – Single Minute Exchange of Die – ist unser Ziel. Je weniger Zeit für die Umrüstung auf ein anderes Produkt benötigt wird, desto besser für unsere Kunden und uns. Die Wiederbeschaffungszeit eines Produkts ist für unsere Kunden entscheidend. Obwohl unsere Produktionsprozesse hervorragend funktionieren, haben sowohl wir als auch der Kunde Puffer eingebaut oder anders ausgedrückt: „Man versteckt die Probleme im Lager.“  Sowohl bei uns als auch bei manchen Kunden liegen bestimmte Produkte „sicherheitshalber“ 14 Tage im Lager. Das sollte nicht sein. Durch eine sichere vernetzte Produktion und Logistik möchten wir so viel Vertrauen schaffen, das wir diese Zeit auf einen Tag reduzieren können.

Zu diesem Zweck haben wir ein Pilotprojekt „Kanban“ mit einem Kunden ins Leben gerufen, bei dem wir an drei Artikeln exemplarisch daran arbeiten, eine sichere Produktion und Logistik von der Verbrauchsmeldung bis zur Auslieferung sicherzustellen. Dabei unterstützt uns ein Ampelsystem.  Der Kunde spart durch einen solchen komplett elektronischen Prozess nicht nur Lagerplatz, sondern kann auch auf Produktionsplanung und Einkauf verzichten. Voraussetzung sind jedoch gleiche Systeme und passende Schnittstellen. Ich bin überzeugt, dass die Unternehmen der Zukunft sich selbst steuernde Systeme sein werden und wir diesen Weg weitergehen müssen.