Rupp-Spritzguss feiert

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50 Jahre!
In diesem Jahr begeht die Firma Rupp ein Jubiläum: Vor 50 Jahren gründete der Mechanikermeister August Rupp eine eigene Werkstatt.

Der erste Auftrag des jungen Unternehmens war ein Werkzeug zur Fertigung von Blitzleuchten für Fotokameras. In der Werkstatt mitten im Ort gab es eine Bohrmaschine, eine Drehbank, eine Säge und verschiedene Feilen. Der Kauf der ersten Spritzgussmaschine 1964 erwies sich als kluge Investition. Das Geschäft brummte.

Nach kurzer Zeit taten bei Rupp schon sechs Spritzgussmaschinen Dienst und im Industriegebiet „Im Wiesental“ wurde 1970 ein eigenes Firmengebäude gebaut. Dort befindet sich die Firma noch heute, denn in kluger Voraussicht hatte August Rupp dafür gesorgt, dass es Platz für Erweiterungen gab.1985 trat Andreas Rupp ins Unternehmen ein, das er 1994 von seinem Vater übernahm, der ihm noch sechs Jahre im Werkzeugbau zur Seite stand.

Am Unternehmen arbeiten seit 50 Jahren

Andreas Rupp erkannte schnell, dass er das Unternehmen verändern musste, sollte es auch in Zukunft erfolgreich bleiben. Und obwohl der Vater nicht immer einer Meinung mit seinem Sohn war, ließ er ihn seine Ideen verwirklichen, denn auch er wusste um die Notwendigkeit von Veränderungen. „Mein Vater hatte im Werkzeugbau schon sehr früh CNC-Maschinen angeschafft und es wurde teilweise schon am PC konstruiert“, erzählt Andreas Rupp. „Doch die Organisation musste weiterentwickelt werden und auch die Führung musste sich ändern.“
Der Junior musste sich sein eigenes Unternehmen schaffen und nahm den Umbau der Organisation von handwerklichen in industrielle Strukturen in Angriff. Kernstück der Veränderungen war der Ausbau der EDV. „Auf diese Weise konnte ich eine moderne Infrastruktur mit einem ausbaufähigen Qualitätsmanagement schaffen, eine Voraussetzung, um anspruchsvolle Kunden zu gewinnen, sagt Andreas Rupp. Der professionelle Ausbau der EDV verschafft dem Unternehmen bis heute einen Vorsprung bei der Zertifizierung. Seit 2002 ist es sogar nach ISO/TS 16949 zertifiziert.

Einmal mehr eine gute Nase bewies Andreas Rupp, als er auf 2K setzte und in eine Maschine investierte, obwohl dafür noch gar keine Aufträge vorhanden waren – eine Vision, die sich auszahlte. Heute beziehen sich 95 Prozent der Kundenanfragen auf 2K und es sind bereits sechs 2K-Maschinen in Betrieb. „Andreas Rupp ist immer an Neuem interessiert“, sagt der Leiter Werkzeugbau, Patrick Tzschach, „Wir haben schon sehr früh 3D konstruiert und gefräst. Das war damals eine riesige Investition.“ Die Offenheit des Firmenchefs gegenüber technischen Neuerungen und sein Mut bei Investitionen sind für Tzschach einer der Gründe, bei Rupp zu bleiben und: „Wir denken immer darüber nach, was einmal möglich sein könnte. Außerdem wird den Mitarbeitern bei Rupp Vertrauen und Anerkennung entgegengebracht und Freiraum gegeben.“

Kundennutzen im Blick, weitere 50 Jahre

Andreas Rupp ist sich bewusst, dass es keinen Stillstand gibt und dass der Service am Kunden immer wichtiger wird. „Unsere Kunden erwarten von uns mehr als ein Produkt. Sie erwarten eine Lösung ihrer Probleme von uns“, sagt er. „Am liebsten ist es ihnen, wenn sie nichts von uns hören, denn dann wissen sie, dass alles reibungslos läuft.“ Anfangs habe er sich auf die Fertigung und die Infrastruktur konzentriert, dann auf die Produktion und die EDV. Jetzt müsse man sich auf den Service konzentrieren. Dazu müssten auch die Logistik und die Organisation verbessert werden.

„Das bedeutet auch, dass wir die Mitarbeiterentwicklung und die Unternehmenskultur im Blick haben müssen“, sagt Andreas Rupp. „Mitarbeiter brauchen Zielklarheit und die Möglichkeit zu wachsen. Von ihnen wird Flexibilität und Offenheit gegenüber Veränderungen verlangt, dafür muss ihnen das Unternehmen Sinn und Anerkennung bieten.“ Patrick Tzschach fügt hinzu: „Erfolg können wir nur mit Menschen erreichen, die einen weiten Horizont haben, selbstbewusst sind und nicht das Genick einziehen, wenn der Chef vorbei geht.“

Neue Ideen werden auch Sohn und Tochter des Firmenchefs in das Unternehmen bringen, die momentan noch in anderen Unternehmen Erfahrung sammeln. „Mein Sohn wird sicherlich Impulse in Bezug auf Arbeitsorganisation und Standardisierung mitbringen“, sagt Rupp. „Meine Tochter wäre bestimmt für den Vertrieb geeignet.“ Zur Nachfolge zwingen könne er keinen von beiden, aber „in spätestens fünf bis sechs Jahren muss ich über die Nachfolge nachdenken. Das bin ich dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern schuldig“. Das langfristige Unternehmensziel bleibt: profitabel wachsen bei vertretbarem Risiko.